Bio-Lebensmittel sind im Vergleich zu konventionellen unverhältnismässig teuer. Konsument:innen sind oft bereit, 20 bis 30 Prozent Bio-Aufpreis zu zahlen, aber nicht 50 oder gar 100 Prozent oder mehr. Mehr Bio ist also nur dann möglich, wenn Bio relativ günstiger wird.
Da stimmt etwas nicht
Wir meinen, dass drei wesentliche Punkte bei der Preisgestaltung von Bio-Produkten nicht stimmen:
1) In den Preisen für Lebensmittel sind heute die Umwelt-, die Biodiversitäts- und die Gesundheitskosten nicht eingerechnet. Eigentlich müssten die Bio-Lebensmittel, produziert mit Rücksicht auf Mensch und Natur, viel günstiger sein als konventionelle Produkte, für deren «Nebenwirkungen» wir alle zahlen.
2) Obwohl Bio-Produzent:innen wenig mehr für ihre Bio-Produkte bekommen als ihre konventionellen Kolleg:innen, kostet ein Bio-Produkt im Laden ein Vielfaches. Zwischen dem Acker und dem Ladenregal öffnet sich die Preisschere weit.
3) Die konventionelle Lebensmittelproduktion wird sehr stark mit Steuergeldern unterstützt: Neben den Direktzahlungen kommt die öffentliche Hand zum Beispiel für die Belüftung von Seen, für immer aufwendigere Trinkwasserreinigungen oder Kosten im Gesundheitswesen (Antibiotikaresistenzen u.a.m.) auf. Wenn wir ein Lebensmittel im Laden kaufen, haben wir schon zwei mal dafür bezahlt.